Lobektomie des rechten Lungenoberlappens als 2. LVRS (Lungenvolumenreduktion)

Nach der letzten Operation wollte ich regelmässig über den Verlauf berichten. Dann aber zog ich es vor jede  Minute zu geniessen, in welcher es mir "gut" ging.
In der Zwischenzeit war ich zweimal nach Thailand gereist. Nach meiner letzten Rückkehr im Mai 2009 ging es mir aber schlechter. Im Mai 2009 wurde eine neue Lungenfunktionsprüfung mit 6-minuten Gehtest und Blutgasanalyse durchgeführt. Man kam überein weitere Abklärungen für eine Re-Operation vor zu nehmen. So wurden im Juni 2009 alle Untersuchungen durchgeführt, welche für eine erneute Operation nötig waren. Die Wichtigsten waren  Herz- und Lungenszintigraphie sowie Ultraschall des Herzes.  Da diese Untersuchungen schon 8 Stunden in Anspruch nehmen, entschloss ich mich für eine Nacht in der Kurzzeitklinik des Unispitals Basel nieder zu lassen. - Es folgte später noch ein Gespräch mit dem Chefarzt der Toraxchirurgie, welcher den Operationstermin noch etwas hinausschieben wollte und auf Sommerende festlegte.
Am 6. September 2009 um 10.00 Uhr trat ich ins Unispital Basel ein. Es folgten die ganzen Eintrittsformalitäten und Vorbereitungen. Am 7. September, gegen 10 Uhr vormittags wurde ich dann zur Operationsvorbereitung abgeholt. Da es meine zweite Operation dieser Art werden sollte war ich nicht sonderlich nervös. Es wurden mir einige Infusionen angelegt... und da hört meine Erinnerung auch schon auf, denn man wird heute meistens nicht mehr vorgewarnt, dass man jetzt ein Schlafmittel erhält. - Finde ich gut so, denn man denkt nicht noch lange nach was wohl als nächstes kommt.

Dumpfe, quälende und starke Schmerzen - die mir das Atmen erschwerten - weckten  mich auf. Ich hörte verschiedene Stimmen um mich herum, welche auf mich einredeten und nach meinem Befinden fragten und Fragen über meine Schmerzen stellten. Es wurde mir gesagt, dass man mir gegen die Schmerzen  etwas gegeben hätte. Für mich dauerte es sehr lange bis die Schmerzen nachliessen, obwohl es kaum 10 - 15 Min. waren. Nach einer

Erholungsphase öffnete ich erstmals meine Augen und nahm wahr, dass ich noch lebte und auf der Intensivstation war. - Es war eine unangenehme Situation, denn ich konnte mich kaum bewegen. Als ich die Schwester bat mir das Kissen zu richten, weil ich nicht selbständig aufsitzen konnte, meinte diese - und das ist für mich nach wie vor unfassbar - ich solle das
doch selber tun und verwies auf den Bügel, welchen man zuvor nach oben hängte, damit ich ihn nicht benutzten konnte.  Solche Dinge finde ich abschreckend. Ich wies dieses Frauchen an sich doch Hilfe zu holen, wenn sie dazu alleine nicht fähig war. Das tat sie dann auch.  - Gegen 11.00 Uhr wurde ich auf die Station in mein Zimmer gebracht.

Der postoperative Verlauf war mit einigen kleinen Komplikationen normal verlaufen. Der Operationserfolg war leider nicht wie erhofft eingetreten. Im Gegenteil. Atemtechnisch ging es mir noch schlechter als vor der Operation. 16 Tage musste ich im Spital bleiben (geplant waren 7 - 10 Tage).  Am Tag meiner Spitalentlassung fühlte ich mich fast wieder so wie vor dem Spitaleintritt. Die Heimreise war erschwerlich.  Einen Monat lang verliess ich meine Wohnung nicht. Nicht einmal zum Briefkasten. Lebensmittel liess ich mir nach Hause liefern. Dann hatte ich die erste Lungenfunktionsprüfung, welche zeigte, dass der Erfolg mässig war. Meine geplante Winterreise nach Thailand musste ich vorerst aufschieben. Ob daraus noch etwas wird?
Man hat vereinbart, dass ich anfangs Dezember 2009 nochmals zur Lungenfunktion komme, in der Hoffnung und mit der Erwartung, dass sich mein Zustand noch verbessert. Tatsächlich habe ich in den letzten zwei Wochen eine leichte Verbesserung verspürt. In dieser Zeit bin ich zweimal alleine ausser Haus einkaufen gegangen. - Die Chefärzte gehen davon aus, dass der schleichende Erfolg auf die offene Operation zurück zu führen ist.
Die ersten zwei Bilder zeigen die Narbe kurz nach der Operation, das letzte Bild zwei Monate später. Die Narbe misst rund 18 cm.