PRO SENECTUTE - Der wohl teuerste Umzugsservice

Man lernt nie aus! Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser; Trau keinem Fremden...

Wer kennt diese Sprüche nicht. - Aber hätte ich diese vorher mehr beherzigt, wäre es so nicht gekommen:

Im November 2012 kontaktierte ich die Pro Senectute, welche einen Umzugsdienst für Senioren und/oder chronisch Kranke anbietet, und verlangte eine unverbindliche Offerte für meinen geplanten Umzug (Kündigung per 31.1.13) aus meiner 2-Zi Wohnung von 48 m2 im 3. OG (Umzugsvolumen nach Ensorgung: 18 m3). Ein Mitarbeiter der Pro Senectute und einer der Umzugsfirma W. Heiber GmbH, kamen in meine Wohnung um diese zu begutachten. Im Anschluss wurde eine Offerte erstellt, welche folgendermassen Aufgebaut war:

Ensorgung: 5 Std.inkl. Entsorgungspauschale und MwSt. Fr. 603.00

Einpackhilfe: 2 x 4,5 Std. inkl. Wegpauschale und MwSt Fr. 575.00
Packmaterial je Bedarf Fr. 57.00

Umzug: 18 Std. inkl. MwSt Fr. 1'303.00
Möbellift pauschal pro Einsatz Fr. 216.00
Parkverbot stellen 2 x 65 = Fr. 130.00

Auspackhilfe: 2 x 4,5 Std. inkl. Wegpauschale und MwSt. Fr. 575.00
Montagearbeiten pauschal Fr. 173.00

Termin und Zielort stehen noch nicht fest.

Total Fr. 3'632.00
(Die Anzahl Stunden sind auf eine Person berechnet)

Da ich zu diesem Zeitpunkt noch keine neue Wohnung hatte, erteilte ich vorerst keinen Auftrag. Im Januar 2013 beschloss ich meinen Hausrat einzulagern und in ein möbl. Apartment zu ziehen.

Ich erteilte der Pro Senectute nun einen Auftrag wie folgt:

Entsorgung (Räumung) an einem Tag vor dem Auszug

Einpackhilfe und Auszug per 31.1. und anschl. Einlagerung an der Adresse der Umzugsfirma.

Da dieser Auftrag weitaus geringeren Aufwand darstellte als ursprünglich offeriert, verzichtete ich auf eine neue Offerte und ging davon aus, dass es billiger würde.

Der Schock kam mit der Rechnung!

Die Rechnung belief sich auf Fr. 4'046.50.

Am Ablauf und an der Arbeit an sich war nichts auszusetzen. Die Umzugshelfer waren freundlich und umsichtig und arbeiteten speditiv. Denn in nur 4 Stunden schafften diese 3 Männer den gesamten Hausrat von 18m3 einzupacken (ca. 2 Std.), Möbel zu demontieren (inkl. Wasserbett)(ca. 1/2 Std.) und alles vom 3. OG zum Möbelwagen transportieren und verladen (ca. 1 1/2 Std.). - Um 9.00 begonnen um 13.00 Uhr war die Wohnung leer und ich verabschiedete mich.
Nun sollte mein Umzugsgut an der Adresse der Umzugsfirma eingelagert werden. Dies waren ca. 10 - 15 Min. Fahrt). - Jetzt kommt's: Nur für das Ausladen und das Umzugsgut ins Lager zu stellen wurden weitere 6 Stunden mit 3 Mann berechnet, plus Möbelwagen.

 Fazit: Einladen = 1,5 Std.; Ausladen = 6 Stunden!


Nach der 1. Stunde
Nach der 2. Stunde
Nach der 3. Stunde
Nach der 3. Stunde





















Ich kontaktierte die Pro Senectute und machte sie auf eine Fehlberechnung aufmerksam. Verlangte auch Belege, welchen diesen Einsatz rechtfertigten. Die Pro Senectute kann keine Arbeitsrapporte vorlegen und in keiner Weise belegen, dass diese Anzahl Stunden geleistet wurden, resp. sie will es nicht.

Nach der 4. Stunde - alles fertig!!!
Nun war die Angelegenheit so, dass ich über die Lungenliga einen Beitrag an diese Kosten erhalten konnte (Bundessteuern). - Da die Lungenliga die Rechnung schon vorliegen hatte bezahlte sie, trotz meines Widerspruches (Auftraggeber und Schuldner war ja ich) mit der Begründung, dass man die guten Beziehungen mit der Pro Senectute nicht wegen ein paar Fränkli gefährden wolle und auch ich die Sache auf sich beruhen lassen sollte. Ich bezahle trotzdem einen höheren Anteil als erwartet; die Pro Senectute hat einen guten Batzen verdient und die Lungenliga hat ja nur helfen wollen. - Aufgrund der bezahlten Rechnung und fehlendem Druckmittel gegen die Pro Senectute ist eine weitere Intervention nicht mehr vertretbar.

Nicht zu vergessen, dass ich zu gegebener Zeit auslagern muss und in meine neue Wohnung einziehen werde. - Mit der Pro Senectute müsste ich dann wohl nochmals mit Fr. 4'000.00 rechnen, oder wie? - Ich werde mir anderswo ein Angebot einholen.

Man kann vor diesem Umzugsservice nur warnen. - Sollte man ihn dennoch beanspruchen, empfiehlt es sich bei jeder Änderung eine neue Offerte anzufordern!

Aber über die Pro Senectute gibt es immer etwas zu Berichten:

Teuere Züglete - Artikel im Beobachter vom 31.05.2013

http://www.beobachter.ch/justiz-behoerde/buerger-verwaltung/artikel/pro-senectute_geheimniskraemerei-um-oeffentliche-Gelder

http://www.beobachter.ch/konsum/dienstleistungen/artikel/putzfrauenvermittlungch_pro-senectute-wirbt-fuer-umstrittene-putzfirma/

http://www.beobachter.ch/justiz-behoerde/artikel/anwalt_so-rechnet-man-sich-reich/