Finale Abklärungen zur Lungentransplantation 2013

Untersuchungen und 2. Aufenthalt im CHUV Lausanne mit positven Erfahrungen

Nachdem ich 2010 im CHUV Lausanne einen sehr üblen Aufenthalt erlebte http://tomreinacher.blogspot.ch/2010/10/der-blanke-horror-im-chuv-centre.html , verging einige Zeit bis ich mich nochmals überwinden konnte dorthin zu gehen. Diese Pause konnte ich mir erlauben, da sich damals mein Zustand, ein Jahr nach der Lobektomie, doch noch etwas stabilisierte. Nachdem bei mir noch abgeklärt wurde, ob es möglich ist Valves oder Coils zu implantieren, was nicht möglich ist, legte mir mein Pneumologe nahe, mich nun endgültig für oder gegen die Transplantation zu entscheiden. Ich entschied mich für die Transplantation.

Bereits 2010 führte man im Unispital Basel während einem dreitägigen Aufenthalt  eine Reihe von Untersuchungen durch, welche ich hier nur kurz aufzähle:

- Herzszintigraphie und Belastungs-EKG
- Lungenfunktion mit BGA und 6-min. Gehtest
- SPECT (Single Photon Emission Computed Tomography)
- Koronarangiographie (links- und rechtsherzkatether)
- Osteodensitometrie (Messung der Knochendichte)
- Sonographie Herz (Ultraschall)
- HNO Sprechstunde
- Zahnuntersuchung (und anschliessende kieferchirurgische Sanierung)
- Gastroskopie (Magenspiegelung)
- Gesamtes Blutbild
- Urin und Stuhlproben (mehrfach und gesammelt für diverse Analysen)
- Psychiatrische Sprechstunde
- Röntgen Thorax und Kopf (Nebenhöhlen)
- Sprechstunde bei der Ernährungsberatung

Nun wurde ich für die restlichen Untersuchungen und teils auch Wiederholungen für 3 Tage ins CHUV Lausanne überwiesen. Aufgrund meiner Erlebnisse im 2010 packte ich genügend Proviant ein und machte mich auf's Schlimmste gefasst. Aber ich wurde wirklich sehr positiv überrascht. Der Aufenthalt war sehr angenehm. Beim Essen könnte man noch etwas verbessern, aber es war durchaus geniessbar und v.a. warm. Auch das Personal war freundlich und aufmerksam. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.


Mittagessen 1. Tag
Abendessen 1. Tag

Im Zimmer
Hier eine Aufzählung der Termine, welche diesmal alle eingehalten wurden:

- Psychosoziale Sprechstunde
- Ernährungsbeatung (mit Messungen Fett- und Muskelanteil)
- Visite Prof. Aubert (Pneumologe CHUV)
- Dermatologische Untersuchung
- Lungenfuktion mit 6-min. Gehtest
- Sprechstunde: Stopp Tabak
- Blutentnahmen (gesamtes Spekturm)
Programm
- Urin- und Stuhlproben (mehrfach und gesammelt für div. Analysen)
- Sprechstunde Infektiologie mit Hepatitis A, B, Tetanus, Diphterie und Keuchhusten Impfungen
- Sonographie des Abdomen
- SPECT Untersuchung
- Sprechstunde Sozialarbeiter
- Sprechstunde Chirurg
- Sprechstunde Anästhesie

Die meisten Untersuchungen und Gespräche verliefen gut und das Personal war freundlich. Es bleibt zu sagen, dass der damalige Lungentransplantationskooridinator nicht mehr hier arbeitet und die jetzt zuständige Transplantationskoordinatorin ihren Job sehr gut versteht und sämtliche Belange bestens zu organisieren wusste und dafür sorgte, dass sich alle Beteiligten an die Vorgaben hielten. So ist es als Patient möglich Vertrauen in ein Spital aufzubauen.

In zwei bis drei Wochen werde ich erfahren ob ich es auf die Transplantationsliste geschafft habe oder nicht. Wieder einmal wird gewartet und gehofft.


Aussicht vom Zimmer im 15. Stock

Aussicht vom Zimmer 15. Stock auf Genfersee




Fliegen mit COPD Gold Stadium IV / Emphysem (2)

Wie ich in meinem Bericht 2011 erwähnte http://tomreinacher.blogspot.ch/2011/06/fliegen-mit-copd-gold-stadium-iv.html plante ich für 2011/12 nochmals drei Monate nach Thailand zu reisen, was ich dann auch tat. Es sollte vorerst (vielleicht auch definitiv) meine letzte Reise sein. Die Planung war sehr aufwändig, musste ich mich wieder einer ganzen Reihe Untersuchungen (LUFU, 6-Min.-Gehtest, BGA, SPECT) unterziehen. Abklärungungen mit Krankenkasse und Flugmediziner der Airlines betr. Sauerstoffversorgung folgten.  Meine LUFU Werte: FEV1 = 20,3%, RV = 308%, RV/TLC = 203%. und DLCO 30%.  Die Reise verlief soweit gut. Wie schon im Jahr zuvor, trank und ass ich nichts während des Fluges. So musste ich auch nicht auf die Toilette und hielt das Risiko unter Kontrolle. Nach der ersten Nacht in Bankok flog ich am folgenden Tag wieder, wie immer nach Udon Thani zu meiner Gastfamilie und meinen Freunden, welche sich um mich kümmerten. Die meiste Zeit verbrachte ich um das Haus herum, tagsüber im Garten sitzend. Dies mag wenig spektakulär klingen, doch wenn man sonst das ganze Jahr nicht aus der Wohnung kommt und anstatt den ganzen Winter "eingesperrt" zu sein draussen sitzen kann, ist das eine willkommene Abwechslung. Manch netter Abend mit Freunden und Bekannten boten genügend schöne Stunden und die Zeit verlog leider wieder viel zu rasch. Im Februar 2012 verschlechterte sich mein Zustand und nach einem Erstickungsanfall verbrachte ich eine Woche im Spital, wo man mich mit Medikamenten wieder auf die Beine brachte.

AEK Udon, International Hospital

Kurze Zeit später folgte meine Heimreise. Die Lungenfunktionswerte in Basel zeigten nach meiner Rückkehr eine deutliche Verschlechterung der Werte. Aktuell liegt mein FEV1 bei 17%.- Dennoch hat sich gezeigt, dass bei stabiler und medikamentös gut eingestellter COPD/Emphysem im Endstadium lange noch die Möglichkeit besteht zu Reisen, resp. Fliegen, wenn man sich organisiert und seinem Körper auch Erholung gönnt.




Abreise Udon, Airport