Fortschritte, Komplikationen und Rückschläge in den ersten zehn Tagen nach meiner Transplantation:
Am Donnerstag, 22.08. wurde die erste Bronchoskopie durchgeführt. Diese zeigte vor allem reizlose Wundverhältnisse und wie gut bisher alles gelaufen war. Am Freitag, 23.08. besuchte mich mein behandelnder Pneumologe, Prof. M. Tamm aus Basel, welcher in Lausanne zutun hatte und am späten Nachmittag wurde mir dann durch die Nase einen Magenkatheter gelegt, über welchen ich nun mit dieser speziellen Nutritionslösung (Fett) ernährt werden sollte. - Ergänzend sollte ich nur noch einige Fruchtsäfte, Apfelkompott und Wasser erhalten.
Am Samstag, 24.08. hatte ich in der Nacht Magenprobleme, fühlte mich unwohl und v.a. dachte ich, käme das von dieser parenteralen Ernährung und den zuckerhaltigen Fruchtsäften. Ich erzählte es den Ärzten, den Pflegerinnen, der Ernährungsberatung, etc. und eine der Ärztinnen fragte mich dann, ob ich Gallensteine hätte, was ich bejahte. Man führte am Montag, 26.08. eine Sonografie durch. Dort stellte man eine Entzündung der Gallenblase fest. Anfänglich wollte man nichts weiter unternehmen, dann ein anderes Antibiotikum einsetzen, eine Drainage legen und letztlich plötzlich operieren. Am Dienstag kamen nur noch die Chefärzte um mir nahe zu legen diese, nach einer Lungentransplantation mit Risiko versehene, Cholezystektomie durchzuführen.
Schema der Gallenblasenentfernung (Cholezystektomie) |
Mitte, rechts und links werden die Arbeitsgeräte geführt. |
Durch den Bauchnabel wurde Kamera und Licht eingeführt |
Hätte man also nicht operiert, hätte dies den weiteren Behandlungsverlauf der Transplantation sehr negativ beeinflussen können..
Den ganzen Tag übe hatte ich Schmerzen und bekam Morphium. Die strenge Physiotherapie wurde aber keineswegs abgesagt. So bin ich jetzt ziemlich erledigt. Morgen früh gibt es auch schon die zweite Bronchoskopie. Ein Problem hatte ich seit 10 Tagen aber nicht mehr: Atemnot!!!
Den zweiten Lunge-Drainageschlauch wurde mir heute auch gezogen und nach meiner Bronchoskopie komme ich dann endgültig auf mein Zimmer. Über das Wasser in den Füssen darf dann nur noch gelächelt werden.
Wassereinlagerung im Fuss |
Oder vielleicht doch nicht? - Die 2. Notoperation: Meine Bauchbeschwerden wurden schnell stärker, Übelkeit, Aufsstossen, Blähungen und dünner Stuhl wechselten sich ab. Man vertröstete mich lies mich auch ein wenig spüren weichlich zu sein. Da ich zuletzt nur noch auf der Toilette sitzte und jammerte, nahm man weitere Abkläungen vor. Am Samstag, 31.08.13 hatte ich nochmals eine Sonogaphie. Am späteren Abend kamen die Ärzte und bestätigten, dass sich Flüssigkeit, d.h. Gallenflüssigkeit im Magen- und Darmtrakt gesammelt hat. Irgendwo war ein Leck und ich musste noch gleichen abends operiert werden. - Zwei Liter Flüssigkeit konnte direkt entfernt werden, der Rest wird über eine neue Drainage abgeführt. Die Schmerzen sind schon am nächsten Tag deutlich weniger geworden.
Jetzt werde ich die Abende auch nicht mehr vor dem Tag lohnen. Diese zwei Operationen haben mir schon zugesetzt und ich denke, dass es immer wieder zu solchen und ähnlichen Komplikationen kommen wird.
Ob ich diese Operationen ohne neue Lungen auch überstanden hätte ist fraglich. Jetzt geht es einfach Tag für Tag weiter. Wie lange ich das Spital hüten muss ist noch nicht bekannt. Ich lasse es auf mich zukommen.
K e i n e A t e m n o t !!!!
AntwortenLöschenUnfassbar! Unvorstellbar nach so vielen Jahren!
Ein neues Leben!
Lieber Tom, Du weisst, wie gut ich weiss, was Atemnot bedeutet!!
Welch ein Glück, dass die neue Lunge die Not-OP auch noch mitgemacht hat!!
Nun hast Du also quasi "den grossen Service" hinter Dir und kannst getrost in die Zukunft sehen und bald Dein neues Leben geniessen.
Ich wünsche Dir von Herzen dass weiterhin alles gut geht!
Liebe Grüsse
Andrea
PS Wie lange musst Du im Spital bleiben?
Zitat
AntwortenLöschen"Diese zwei Operationen haben mir schon zugesetzt und ich denke, dass es immer wieder zu solchen und ähnlichen Komplikationen kommen wird. "
Lieber Tom
Nein, zu solchen und ähnlichen Komplikationen sollte es nicht mehr kommen. Die kranke Gallenblase hat mit den Lungen nichts zu tun.
Diese zwei Operationen hatten mit der entzündeten Gallenblase zu tun und dieses Problem ist nun hoffentlich behoben. Alles Gute und weiterhin gute Genesung wünscht mit lieben Grüssen Andrea
hallo, ich schreibe aus hamburg, mein schwager 47 jahre alt, hatte lungenfibrose im endstadium und kam mit dem rettungshubschrauber in die charitee in berlin. dort bekam er das größe geschenk, eine neue lunge. transplantation ist ohne komplikationen verlaufen, jetzt nach 4 tagen hatte sich schleim in den lungen festgesetzt, weil er seine atemübungen machen sollte, die er nicht will. kann es sein,as das noch nachwirkungen der transplantation ist. auch ist er sehr launisch und dann wieder freut er sich, das frau und kinder da sind, aber dann wieder weint und unglücklich ist. was können wir als angehörige tun, weißt du einen rat..weiterhin viel erfolg und gute genesung...lg biggi
AntwortenLöschenHallo Biggi
LöschenIch bin natürlich kein Arzt, aber habe einiges über diese Gefühlsschwankungen vor, während und nach Transplantationen gelesen. Die Ursachen sind sehr verschieden und sollten im Bedarfsfall abgeklärt werden, v.a. dann, wenn das Verwalten des Patienten der Genesung zuwiderläuft. Mit einem Lungentransplantat ist man für den rest seines Lebens auf Medis und ärztliche Unterstützung angewiesen.
Weiterhin alles Gute und
lg Tom
Wie geht es dir heute?
AntwortenLöschenHallo Tom. Wie geht es dir?
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